Geißenverein diskutiert kontrovers über neue Weide

im Rahmen der Recherche „Situation am Windgfällweiher" sind wir auf den Kontakt 
Dieter Knöbel gestossen, welcher sich vor Ort engagiert. Vielen Dank ! 

Geißenverein diskutiert kontrovers über neue Weide

Bisheriges Gelände der vierbeinigen Landschaftspfleger wird zu Wald umgewidmet / Gruppierung feiert zehnjähriges Bestehen.

FELDBERG. Kontrovers diskutiert wurde am Freitag bei der Generalversammlung des Geißenvereins Feldberg das leidige Thema der Feldbergweide. Während Revierförster Günter Faller nochmals versuchte, die Gründe für die Entscheidung darzulegen, dass die "alte" Feldbergweide in ein Waldgebiet umgewidmet worden ist, monierte Gründungsmitglied Dieter Knöbel die Bürokratie: "Jahrelang lesen wir Hunderte von Stunden den Dreck auf. Und wenn dann endlich alles sauber ist, kommt der Forst und sagt, wir sollen die Weide aufgeben." Auch Schriftführer Rainer Neubronner berichtete, dass insbesondere die Wanderer die Offenhaltung und Pflege der Weide und die gute Sicht immer gelobt hätten.

Der stellvertretende Vorsitzende, Feldbergs Bürgermeister Stefan Wirbser, beendete die Diskussion, indem er nochmals klar Stellung bezog und mitteilte, dass der Revierförster lediglich Anweisungen befolge. "Ich verstehe den Unmut, der durch die Umwidmung entstanden ist. Aber die neue Weide, die nach Begehung durch das Forstamt und das Regierungspräsidium ausgewählt worden ist, liegt oberhalb des Hebelhofs. Sie ist besser zu erreichen und sehr gut geeignet für unsere Geißen." Die Vorarbeiten seitens des Forstamts laufen bereits; der Geißenverein wird sich nach deren Abschluss darum kümmern, dass die neue Feldbergweide im Spätsommer von den Vierbeinern bevölkert werden kann.

Der Verein unter Vorsitz von Winfried Laubis konnte in seinem zehnten Jahr zehn neue Fördermitglieder begrüßen, so dass man inzwischen 80 Mitglieder habe, davon sechs aktive Geißenbesitzer. Zum zehnten Jubiläum, das am 13. Mai anlässlich des Geißenauftriebsfestes gefeiert werden soll, wird Schriftführer Rainer Neubronner eine kleine Festschrift anfertigen, die den Werdegang des Vereins mit dem Bau des Geißenstalls wiedergibt.

Laubis berichtete von der Gebäudesanierung (für 2010 sind die Erneuerung der Außenanlagen und der Gartenwirtschaft geplant) und dem folgenden Pächterwechsel im August und dankte Verena Casanova für die gute Zusammenarbeit im ersten Jahr und ihren gelegentlichen Einsatz als Geburtshelferin bei den Vierbeinern. Der Bericht von Zuchtwartin Fränzi Schwarte zeigte auf, dass die Geißen ab 8. Mai Tag und Nacht auf der Weide waren. Höhepunkt war im vergangenen Jahr der Besuch des Leihbocks Fritz aus Menzenschwand, der die Damen beglückte und für 14-köpfigen Nachwuchs im Schwarzenbachtal sorgte.

Der Kassenbericht von Helga Peters wies ein erfreuliches Plus auf. Bedingt durch die Einnahmen der Pacht, des Geißenauftriebsfests und einiger Spenden blieb nach den Ausgaben – in der Hauptsache der Unterhalt des Geißenstalls, Tierpflege und Futter – ein Polster übrig.

Winfried Laubis gab bekannt, dass man unter anderem beim Umzug zum Städtlefest in Löffingen und am Rossfest in St. Märgen mit dem Geißengespann teilnehmen werde. Auch das Rahmenprogramm des Feldberger Herbstfestes am 2. und 3. Oktober werde man bereichern. Höhepunkt werde der Auftritt der Geißen und einiger Mitglieder bei der Operette "Schwarzwaldmädel" am 14. und 15. August in Neustadt sein.

Ressort: Feldberg

  • Veröffentlicht in der gedruckten Ausgabe der BZ vom Mo, 12. April 2010
  • Quelle  - Feldberg - Badische Zeitung

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