Einhard, dem bekannten Biographen und Kunstbeauftragten Kaiser Karls des Großen, kommt in der frühmittelalterlichen Geschichte des Odenwald-Untermain-Gebietes eine herausragende Bedeutung zu.
Dem um 770 in dieser Gegend (Maingau) geborenen Adeligen verdanken die Basiliken in Michelstadt-Steinbach und Seligenstadt ihre Ent-stehung. Sie ist eng verknüpft mit den Heiligen Marcellinus und Petrus. Deren Reliquien ließ Einhard 827 von Rom nach Michelstadt (hier sollten sie ursprünglich bleiben) und am 16. und 17. Januar 828 nach Seligenstadt bringen.
An dieses historische Ereignis soll der auf Veranlassung der Städte Michelstadt und Seligenstadt markierte Einhardweg erinnern und dazu einladen, den alten Fernwegen zwischen den beiden romantischen Fachwerkstädten und ihren berühmten Einhardbasiliken zu folgen. Innerhalb des Odenwaldes bieten sich zwei von der Geschichtsforschung empfohlene Routen an: Ein anspruchsvoller Wanderweg über die Höhen des östlichen Mümlingtals (Einhardweg-Markierung) sowie ein kürzerer Rad- und Wanderweg über Höchst (Radweg-Markierung) und die Alte Frankfurter Straße (Wegweiser:
Radheim). Im Bachgauort Mosbach, wo ein von Einhard erwähntes Nonnenkloster bestand, vereinigen sich beide Varianten und führen als ebener Wander- und Radweg (Einhardweg-Markierung) über Groß-ostheim - hier übernachtete die Reliquienprozession - nach Seligen-stadt.
Eine Broschüre mit ausführlichen Informationen ist bei den Verkehrsämtern Michelstadt und Seligenstadt erhältlich.