UNESCO-Welterbe – Höhlen und Eiszeitkunst der Schwäbischen Alb


Einzigartige Funde

Die Funde – Ein kulturhistorischer Schatz von Weltrang

Die Vogelherdhöhle weist ein reiches Inventar an Steinwerkzeugen und Elfenbein- und Geweihgeräten auf. In den Nachgrabungen kamen zahlreiche Schmuckobjekte und Fragmente von Flöten zu Tage, die zu den ältesten der Welt gehören. Die einzigartigen Tierplastiken aus dem Aurignacien bestechen nicht nur durch ihre Ästhetik und ihre handwerkliche Perfektion, sie sind auch die ältesten figürlichen Kunstwerke der Menschheit. Elf Figuren fand bereits Gustav Riek 1931, fünf weitere und zahlreiche Fragmente konnten in den Nachgrabungen von 2005 bis 2012 unter der Leitung von Nicholas Conard hinzugefügt werden.

Eine der fünf Figuren aus der Nachgrabung von Nicholas Conard ist das kleine Mammut, das im Original in der Schatzkammer des Archäopark Vogelherd zu sehen ist. Die nur wenige Zentimeter große vollplastische Figur eines Mammuts zeugt mit ihrem Detailgrad nicht nur von den außerordentlichen handwerklichen Fähigkeiten des modernen Menschen, sondern auch von seiner einzigartigen Schaffenskraft. Die Entdeckung dieses vollständig erhaltenen und 40.000 Jahren alten Kunstwerk war eine wissenschaftliche Sensation, die die Vogelherdhöhle als eine der Fundstellen der ältesten figürlichen Kunst der Menschheit weltweit bekannt machte. Seither ist das Mammut aus der Vogelherdhöhle das Wahrzeichen vom Archäopark Vogelherd, das auch unser Logo ziert.

40.000 Jahre alte, überaus aufwändig gefertigte Kunstwerke, die keine alltagspraktische Funktion hatten. Waren sie Schmuck? Eine Ehrerweisung an die Tiere? War ihr Sinn die Bannung von Ängsten? Oder symbolisierten sie Gruppenzusammengehörigkeit und Identität? Die genaue Bedeutung der Figuren für unsere Ahnen wird wohl ein Geheimnis bleiben. Ihre Schönheit können wir allerdings unmittelbar erkennen. Das kleine Mammut und den Höhlenlöwen können Sie in der Schatzkammer im Infozentrum des Archäoparks bewundern!

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