Bürger bringen Ideen zum Energiesparen

samstag, 17. oktober 2020

„Klimaschutz geht uns alle an" 

Gundelfinger Bürger bringen Ideen zum Energiesparen und für weniger Verkehr ein / Vorschläge werden für Gemeinderat aufbereitet
Von Andrea Steinhart 
GUNDELFINGEN
. Interessierte Bürger und Gemeinderäte aus Gundelfingen haben sich am Mittwoch in der Turn- und Festhalle zu einer ersten örtlichen Klimaschutzwerkstatt getroffen. Sie wollen sich aktiv engagieren und trugen viele konkrete Klimaschutzmaßnahmen zusammen.
Mehr Photovoltaikanlagen, bezuschusste Heizkörperthermostate, Ökobroschüren für Bürger, eine autofreie Ortsmitte und der Aufbau eines E-Bike-Sharing: Allerhand Anregungen brachten die 25 teilnehmenden Bürger in der Klimaschutzwerkstatt. Die Themen umfassten die Bereiche Erneuerbare Energien, Private Haushalte, Mobilität und Klimaanpassung. An Thementischen unterteilt – und unter Einhaltung der erforderlichen Vorgaben wegen der Corona-Pandemie – arbeiteten die Bürger ihre Ideen aus. Angeleitet wurden sie von Mitarbeitern des Freiburger Planungsbüros Endura kommunal, das im Vorfeld bereits begonnen hatte, ein Klimaschutzkonzept für Gundelfingen auszuarbeiten.
„Der Nutzen eines solchen Konzepts ist groß", erklärte dazu Bürgermeister Raphael Walz. Durch die Umsetzung konkreter Maßnahmen könne Gundelfingen Energie sparen und so die Treibhausgasemissionen senken. Walz betonte: „Vor Ort profitieren wir dann gesundheitlich von der CO2-Einsparung und von weniger Abgasen und Lärm." 
Ideen, die nun umgesetzt werden können, gab es am Ende des dreistündigen Treffens genügend. Die Schautafeln waren gut gefüllt. Die Anregungen reichten vom Bauen und Wohnen bis hin zum Verkehr. So gab es den Wunsch nach einem schnellen Ausbau des Radschnellwegs und einer deutlichen Reduzierung des Autoverkehrs. „Das neue Baugebiet Nägelesee-Nord soll autofrei werden", forderte Gabriele Göhring-Lange. Ihr Tischkollege Christian Rückert will Lieferungen per Lasten-E-Bikes fördern.

Ein Thema war zudem die Fortführung der Straßenbahnlinie durch die Ortsmitte. Um das Parkchaos in Gundelfingen einzudämmen, wurde ein generelles Parkverbot vorgeschlagen sowie 30-Zonen im ganzen Ort. Überhaupt, so die Ideengeber, sollte die Ortsmitte eine Fußgängerzone werden, damit auf dem Sonne-Platz keine Autos mehr stehen, sondern Kinder spielen können. Auch Forderungen nach Parkplatzgebühren und mehr Spielstraßen wurden laut. Gut wäre es auch Nutzergemeinschaften für Autos zu bilden. Der Grundgedanke: Durch geteilte Autos werden weniger Energie gebraucht und weniger Autos gekauft. 

„Ich bin total überrascht, dass private Haushalte in Gundelfingen so viel Energie verbrauchen", sagte eine Teilnehmerin nach der Vorstellung der Energie- und CO2-Bilanz durch das Planungsbüro. Ihr Vorschlag: Die Häuser und Dächer müssen mehr gedämmt werden. Auch sollten mehr Messgeräte bereitgestellt werden, um Stromfresser im Haushalt aufzuspüren. Ebenso sollten das Erzeugen von regenerativen Energien, das Installieren von Balkon-Photovoltaikanlagen sowie die Nutzung von Blockheizkraftwerken mehr gefördert werden. 
Vorschläge werden nun konkretisiert 
Um das Klima zu schützen, soll schon beim Bauen von Häusern der Ressourcenverbrauch vermieden werden, forderte André Grabs. Der Kauf von heimischen Lebensmitteln, das Freihalten von Kaltluftschneisen und die Begrünung der Ortsmitte waren weitere Themen zur „Klimaanpassung". Bereits im Kindergarten und in der Schule müsste mehr Bildungsarbeit zum Thema Klimaschutz stattfinden, sagte Sabine Sané. Auch sollten die Bürger mehr über erneuerbare Energien aufgeklärt werden. 
„Das sind viele gute Vorschläge dabei, die nun diskutiert werden müssen", sagte Bürgermeister Walz am Ende der Veranstaltung. Dies zeige: Das Interesse am Klimaschutz sei da. Nun werden die Vorschläge konkretisiert und im Januar oder Februar 2021 dem Gemeinderat vorgelegt. Bis März will das Planungsbüro einen Endbericht erstellen. Gute und tragfähige Maßnahmen, die auch finanzierbar sind, sollen dann mit dem Ziel der Energieeinsparung und der Senkung von Treibhausgasemissionen umgesetzt werden. Walz: „Klimaschutz geht uns alle an, und wir können uns nur gemeinsam dem Klimawandel stellen." Quelle BZ 

Stichwort 
Balkon-Photovoltaikanlagen
Lasten-E-Bikes
Klimaschutzwerkstatt
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Mobilität
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Kooperation 

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